Die Entstehung einer 0n30 Waldbahn Modul Anlage
by Chris Ott-Ackermann

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1. Konzept/Vorgaben      
Die Grösse der Anlage wird von der verfügbaren Fläche im Bastelraum vorgegeben. Die Grundfläche des Layouts beträgt somit 3.0 m auf 2.6 m. Die 4 Module sind dabei U-förmig angeordnet.
Die wichtigsten Funktionen einer Waldbahn nach nordamerikanischem Vorbild sollen darauf Platz finden: Holzschlag im Gebirge, Verladen der Stämme auf die Bahn im Wald, Transportweg ins Tal, Entladestelle mit Logpond und Sägerei, Enginehouse und Workshop mit Wasserturm und Kohlebunker, Angestelltenhäuser usw. Aus dieser Optik heraus drängt sich eine von A nach B Linienführung auf, wobei Brücken und ein kurzer Tunnel nicht fehlen dürfen. Auf die massstäbliche Wiedergabe einer Bahn, welche einmal in der Realität existiert hat, wurde bewusst verzichtet. Aus praktischen Gründen soll die Steigung max. 3% betragen und die Radien mind. 18 Zoll betragen. (Bild A)
2. Modul Konstruktion
Da die gesamte Anlage transportierbar bleiben soll, um z.B. an Ausstellungen gezeigt zu werden, wurde der Leichtbauweise grosse Aufmerksamkeit geschenkt. Das einzelne Modul hat eine Länge von 150cm und eine Breite von 105cm. Der äussere Rahmen und die beiden Spanten bestehen aus 10 cm breiten und12 mm starkem Batipain-Sperrholz. Zur Aussteifung gelangen Tannenleisten von 10 x 12 mm zur Anwendung, die wie bei einem Gitterträger, auf zwei Ebenen diagonal angeordnet sind. Damit wird eine sehr leichte und doch verwindungssteife Konstruktion erreicht. Das Gewicht eines einzelnen Modulrahmens beträgt lediglich 5,8 kp. (Bild 1)
Alle Module sind mit in der Höhe stufenlos verstellbaren Stützbeinen aus 4-Kant Aluprofilen mit Schwenkrollen ausgerüstet, welche lediglich in die Rahmen gesteckt werden, so dass die gesamte Anlage verschoben werden kann. Die Höhe der Anlage kann so auf min.1.00m bis max. 1.40m eingestellt werden. (Bild 2)
3. Modell der Anlage
Ein Kollege hat einmal eine wichtige Bemerkung gemacht: "Bevor die Bahn gebaut wurde, war die Landschaft schon da. Demnach hat sich die Linienführung der Bahn der Landschaft anzupassen und nicht umgekehrt."-- Wie wahr! (Bilder 3 und 4)
Also begann ich zuerst mit der Landschaft. Dazu fertigte ich ein "Modell im Massstab 1:10 vom Modell" an. Dieses half mir folgende Kriterien zu erörtern:
  • Wie wirkt die vorgesehene Landschaft in der Tiefe (Perspektive)?
  • Wo gab es interessante Blickwinkel, die akzentuiert werden sollen?
  • Stimmen die Proportionen, die Höhen?
  • Ist die Gleisführung bezogen auf die Landschaft logisch?
  • Wo sind "Durchblicke" vorzusehen um das Geschehen in der Froschperspektive zu erfassen? (Als Betrachter ist man immer geneigt die Sache von oben zu sehen.)
  • Wo sollen Gebäude, Brücken, Bäume usw. zu stehen kommen, damit sich diese, aus den erwähnten Blickwinkeln heraus betrachtet, nicht verdecken?
  • Wie hoch muss der Augenhorizont gelegt werden, damit man vom Holzschlagplatz aus gesehen die Sägerei im Tal nicht erblicken kann?
(Bilder 5 und 6)
4. Mock-ups der Bauten
Den auf der Anlage vorgesehenen Bauten ist ein besonderer Augenmerk zu widmen. Erfahrungsgemäss fallen diese meistens zu stark ins Gewicht (zu viel Volumen), wollte man diese 1:1 vom Original ins Modell umsetzen. Diese müssen zwar "scale" sein und doch ins gesamte Bild passen. Es gilt daher bezüglich Ausdehnung (Länge, Breite, Höhe) Kompromisse einzugehen, indem man vom Vorbild etwas abweicht. Um das "erträgliche Mass" solcher Modifikationen beurteilen zu können dienen die sog. Mock-ups, wie z. B. für das Enginehouse und die Sawmill. (Bilder 7 und 8)
5. Gleis, Gleisbett und Weichen
Als Gleis wurde das Standard Schmalspurgleis von Peco, inkl. Weichen mit Code 100 Profil eingesetzt. Das Gleisbett besteht aus 8 mm dickem Multiplexsperrholz montiert auf Fichten- oder Sperrholzstützen. Während dem Aufbau kam ein Schattenbahnhof dazu, welcher im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen war. Das Mittelgleis desselben kann, zu einem späteren Zeitpunkt, für eine Erweiterung benutzt werden. Für die Bedienung der Weichen ist der neue Handantrieb mit Bowdenzug von Fritz Senn vorgesehen. (Bilder 9 und 10)
Fortsetzung folgt im Rahmen des Baufortschrittes
Siehe auch unter "Clinics": Bau einer wooden trestle.

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